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Grünes Klassenzimmer
Grünes Klassenzimmer
Gartenschauen
bringen ein Stück Natur in die Stadt. Sie bieten auch die Möglichkeit für
praktischen Unterricht statt grauer Theorie: Bäume ertasten statt Grammatik
lernen, Vögel beobachten statt Vokabeln pauken.
Das
"Grüne Klassenzimmer" auf der nordrhein westfälischen
Landesgartenschau Gronau-Losser (LAGA) steht Schülerinnen und Schülern aller
Altersstufen und Schulformen offen. Sie können einen eigenen Miniaturgarten in
einer Kiste anlegen, an einem Imkerpavillon zusehen, wie Honigbienen arbeiten
oder mit Netz und Becherlupe die Tierwelt eines Teiches erkunden. Gaby Borg,
Diplom-Biologin und Leiterin des "Grünen Klassenzimmers" hat 55
Themenblöcke zusammengestellt. "Die Unterrichtseinheiten dauern eineinhalb
Stunden. Oft merken die Schüler gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht",
weiß die Biologin.Der Leistungskurs
Biologie des Gymnasiums Georginanum aus Lingen hat sich für die Themen
"Fairer Welthandel" und "Hat die Erde Fieber?" angemeldet.
Die erste Gruppe folgt Student Konstantin, 28 Jahre, in den Genussgarten. Vor
einer Weltkarte beginnt das Gespräch über die Geschichte der Kolonialmächte,
über Anbaumethoden von Kaffee, Kakao und Bananen, über Monokulturen und
Gentechnik. Schnell wird deutlich, wie Ökonomie und Ökologie, Politik und
Wirtschaft miteinander verknüpft sind. Einige rostige Giftfässer weisen auf die
Gefahren von Pflanzenschutz-mitteln hin. Michael verteilt un- gerösteten Kaffee
und Kakaobohnen. Die meisten Schüler sehen das zum ersten Mal. "Das
Anfassen, Schmecken und Riechen lockert die recht umfangreiche Thematik
auf", weiß Michael.
Die zweite Gruppe ist in einem dunklen Raum verschwunden. Hier sehen die
Jugendlichen auf Satellitenbildern, wie sich das Klima entwickelt und welche
Folgen das für Menschen hat. Die Entstehung eines tropischen Wirbelsturms, die
Abholzung der tropischen Regenwälder, das Schrumpfen großer Seen - der Satellit
sieht alles. "Denkt daran, wenn ihr im Garten in der Sonne liegt",
scherzt der Wissenschaftler Martin Fliegner, der die Bilder zeigt. Fliegners
Anliegen ist die Agenda 21,
in der es heißt: "Bildung ist eine unerlässliche
Voraussetzung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und die
Verbesserung der Fähigkeiten der Menschen, sich mit Umwelt- und
Entwicklungsfragen auseinander zu setzen." Den Schülern will er auf
lockere Weise zeigen, dass jeder etwas gegen den Treibhauseffekt tun kann.
Nicht so schnell Auto fahren, weniger Strom verbrauchen und mal auf Hamburger
verzichten zum Beispiel. Warum keine Hamburger mehr? "Die Rinder, die das
Fleisch liefern, produzieren jede Menge Methan-Gas, und das ist noch viel
gefährlicher für die Atmosphäre als Kohlendioxyd!"
Christian Vogeler
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Категория: JUMA | Добавил: byhappy (08.11.2013)
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Просмотров: 640
| Рейтинг: 1.0/1 |
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